Modul 2
Berufsbedingte Erkrankungen
Ziel des Moduls 2 „Berufsbedingte Erkrankungen" ist es, die typischen bildgebenden Merkmale pulmonaler berufsbedingter Erkrankungen zu vermitteln und Kompetenzen zur strukturierten Befundung entsprechend internationaler Klassifikationen zu erwerben.
Berufsbedingte Erkrankungen außerhalb des Organsystems Lunge wie Erkrankungen des Bewegungsapparates oder Tumorerkrankungen sind in den Modulen M13 „Muskuloskelettale Radiologie" und M16 „Onkologie" aufgeführt.
Lernziele
Durch anorganische Stäube verursachte berufsbedingte Erkrankungen der Lunge (Pneumokoniosen) definieren können sowie Typen (z.B. Silikose, Asbestose, Anthrakose, Siderose) und Risikoberufe benennen können.
Das Krankheitsbild der Silikose definieren, den Unterschied zwischen einer reinen Silikose und einer Mischstaubsilikose erklären können sowie Formen (akut vs. chronisch, einfach vs. kompliziert) und Differenzialdiagnosen der Silikose (z.B Sarkoidose, Tuberkulose) kennen.
Komplikationen der Silikose (z.B. Silikotuberkulose) kennen.
Die typischen bildgebenden Merkmale der Silikose (Verkalkungsmuster der Lymphknoten, pulmonal: Knötchen, Schwielen, Konsolidierung, Koaleszenz, (Narben-)Emphysem, progressive massive Fibrose) beschreiben können.
Asbestose und asbestassoziierte Pleuraveränderungen begrifflich differenzieren, die typischen bildgebenden Merkmale beschreiben können und Differenzialdiagnosen der asbestbedingten Pleurabefunde und Lungenfibrosen kennen.
Durch organische Stäube verursachte berufsbedingte Erkrankungen der Lunge definieren können.
Das Krankheitsbild der exogen allergischen Alveolitis definieren können und Formen (exogen allergische Alveolitis ohne und mit Fibrose) sowie Risikoberufe benennen können.
Die grundlegenden klinischen und typischen bildgebenden Merkmale der exogen allergischen Alveolitis (z.B. zentrilobuläre Milchglasknötchen, Mosaikmuster, "Head cheese"-Zeichen, retikuläre Veränderungen mit verdickten inter- und intralobulären Septen, Traktionsbronchiektasen, Honigwabenmuster) beschreiben können.
Sich der Existenz maligner berufsbedingter Erkrankungen von Lunge und Pleura (z.B. asbestbedingtes Lungenkarzinom/ Pleuramesotheliom; siliko(tuberkulös), Arsen, Chrom oder Nickel assoziiertes Lungenkarzinom etc.) bewusst sein.
Berufsbedingte Krankheiten außerhalb des Organsystems Lunge kennen.
Diagnostische bildgebende Modalitäten und Untersuchungsprotokolle zur Abklärung von berufsbedingten Erkrankungen der Lunge und Pleura (z.B. BMI adaptiertes low-dose HRCT des Thorax) sowie berufsbedingter Lungenkarzinome situations- und patientengerecht festlegen können.
Die Rolle der Klassifikationsbögen nach ILO und ICOERD für die strukturierte Befundung von berufsbedingten Erkrankungen der Lunge und Pleura kennen.
Die Bildgebung von berufsbedingten Erkrankungen der Lunge durch organische Stäube (z.B. exogen allergische Alveolitis) oder anorganische Stäube (z.B. Asbestose, Silikose) sicher interpretieren und strukturiert befunden können.
Durch organische oder anorganische Stäube verursachte Erkrankungen der Lunge von interstitiellen Lungenerkrankungen und ihren typischen computertomographischen Mustern (z.B. idiopathische pulmonale Fibrose) differenzialdiagnostisch abgrenzen können.
Die Bildgebung maligner berufsbedingter Erkrankungen der Lunge und Pleura (z.B asbestbedingtes Lungenkarzinom/ Pleuramesotheliom, siliko(tuberkulös) assoziertes Lungenkarzinom) sicher interpretieren und strukturiert befunden können.
Bildgebende Befunde asbestbedingter und silikosetypischer Veränderungen entsprechend der aktuellen Anzeigekriterien für berufsbedingte Erkrankungen einordnen können.