Modul 7
Informatik
Ohne Informationstechnologie ist das Arbeiten in der Radiologie nicht mehr denkbar. Das Modul 7 „Informatik" vermittelt grundlegende Kenntnisse zum Verständnis der Anwendungssysteme des täglichen Gebrauchs, zur Telemedizin und Teleradiologie sowie auch fortgeschrittenes Wissen zu innovativen Techniken wie künstlicher Intelligenz.
Lernziele
Handlungskompetenz
Radiologie-Informationssysteme (RIS) und Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) für den Zugriff auf klinische Daten und Voruntersuchungen von Patientinnen und Patienten bedienen können.
Grundlegende Techniken der Bildverarbeitung, -analyse und -nachbearbeitung (z.B. Maximum Intensity Projection), der Dual-Energy Nachbearbeitung, der quantitativen Bildgebung, der Bildfusion und Funktionsbildgebung verstehen, situationsentsprechend anwenden und diagnostisch auswerten können.
Fortgeschrittene Bild(nach)verarbeitungen (z.B. ADC-, Intravoxel Incoherent Motion (IVIM)-Messungen, Diffusion Tensor Imaging, Spektroskopie, Perfusion, BOLD-Flow) verstehen und diagnostisch auswerten können.
Qualitätskontrollvorgaben für die Bildgebung wie die Leitlinien der Bundesärztekammer und die arbeitstägliche Konstanzprüfung am Befundungsmonitor (s. DIN-Norm 6868) kennen, verstehen und durchführen können.
Möglichkeiten kennen, um Bildmaterial sicher an Archive, Kolleginnen und Kollegen sowie Patientinnen und Patienten versenden zu können.
Informatik-Tools im Sinne der Patientinnen und Patienten für eine verbesserte Effizienz, Diagnostik und Qualität der Versorgung sowie aussagekräftige Befunde einsetzen können.
Kommunikationsstandards für den Dateienaustausch
Die Datei- bzw. Schnittstellenstandards DICOM und HL7 sowie die Standardisierungsinitiative IHE kennen und ihre Relevanz für die Verknüpfung von medizinischen Geräten und medizinischen Informationssystemen verstehen.
Die wichtigsten klinischen und präklinischen Bildformate (z.B. DICOM, NIFTI) kennen.
Management, Gesetzgebung und Kommunikation
Radiologie-Workstations, Netzwerke, RIS, PACS und Elektronische Patientenakte
Grundkenntnisse über Computernetzwerke und Cloud-Dienste, einschließlich relevanter Fragen der Daten- und Cybersicherheit besitzen.
Die grundlegenden Komponenten eines Befundungsarbeitsplatzes (Hardware/ Software) sowie das Prinzip von Thin-Client-Lösungen verstehen.
Grundkenntnisse über Monitor- und Umgebungslichtanforderungen für die verschiedenen bildgebenden Modalitäten besitzen.
Grundkenntnisse über die Funktion von Bildarchivierungs- und Kommunikationssystemen (PACS), Radiologie-Informationssystemen (RIS), Krankenhaus-Informationssystemen (KIS) und elektronischen Patientenakten (EPA) besitzen.
Prinzipien, Vorteile und Risiken zukünftiger Arten der Bildspeicherung und -verarbeitung (z.B. web- und cloudbasierte Archivierung/ Verarbeitung) und der offline-Datenspeicherung verstehen.
Die Prinzipien der Bilddokumentation (Hard-/ Soft-Copies) sowie Archivierung (DIN-Normierung, Prinzip der herstellerneutralen Archivierung, gesetzliche Mindestarchivierungszeiten) von Bildmaterial und Befunden kennen.
Radiologische Software-Anwendungen
Grundlegende Kenntnisse über Telemedizin und -radiologie sowie die Anforderungen der Teleradiologie besitzen.
Die Funktionsweise von Werkzeugen der Künstlichen Intelligenz (z.B. maschinelles Lernen, Deep-Learning), von Clinical Decision Support Systems und Computer-aided-Detection/Decision-Systemen kennen und verstehen.
Die Rolle der Informatik zur Erhebung von Leistungskennzahlen und die Relevanz der Quittierung von Einzelprozeduren im Rahmen korrekter Abrechnung sowie die entsprechenden Verbindungen des Radiologie-Informationssystems zur Buchhaltung verstehen.
Grundlegende Analyse-, Nachbearbeitungs- und Auswertetechniken im Rahmen von Radiomics, des 3D-Drucks, virtueller Endoskopien kennen und ihre Vorteile verstehen.
Den Nutzen und die grundlegende Funktionsweise von Dosismanagementsystemen kennen.