Modul 21
Urogenital
In der diagnostisch und interventionell radiologischen Weiterbildung ist die Uroradiologie sowohl im Dienst als auch in der täglichen Routine fester Bestandteil.
Ziel des Moduls M21 „Urogenital“ ist es, neben Kenntnissen über anatomische Grundlagen und Normvarianten der ableitenden Harnwege, Prostata, Nieren und Nebennieren, eine sichere und zielführende Indikationsstellung sowie modalitätenspezifischen Befundung durchführen zu können. Vertiefend werden akute, chronische und onkologische Krankheitsbilder des Retroperitoneums und der männlichen Geschlechtsorgane behandelt. Lernziele zu den weiblichen Geschlechtsorganen sind im Modul 4 „Gynäkologie“ hinterlegt.
Lernziele
Männliche Geschlechtsorgane
Die grundlegenden klinischen und typischen bildgebenden Merkmale der akuten und chronischen Prostatitis sowie der benignen Prostatahyperplasie beschreiben können.
Die grundlegenden klinischen und typischen bildgebenden Merkmale des Prostatakarzinoms sowie Prinzipien der leitliniengerechten Stadieneinteilung in der multiparameterischen Prostata-MRT beschreiben können.
Die grundlegenden klinischen und typischen Merkmale von Veränderungen und Erkrankungen der Skrotalorgane (z.B. Zelen, Epididymitis, Orchitis, Tumore, Torsion) beschreiben können.
Die grundlegenden klinischen und typischen Merkmale von Veränderungen und Erkrankungen des Penis (z.B. Fibrosierung, Kavernosusthrombose, Induratio penis plastica) beschreiben können.
Die physiologische zonale Anatomie der Prostata sowie Veränderungen im Rahmen der Prostatahyperplasie und chronisch entzündlicher Prozesse in der Bildgebung erkennen und zuordnen können.
Nebennieren
Die klinischen Merkmale und Stufendiagnostik zur Abklärung einer Nebenniereninsuffizienz beschreiben können.
Die grundlegenden klinischen und typischen bildgebenden Merkmale benigner und maligner Tumoren der Nebennieren beschreiben können und ihre Risiken sowie therapeutische Implikationen einordnen können.
Niere und Harnleiter
Die typischen bildgebenden Merkmale des ableitenden Harnwegsystems in der CT-Urografie beschreiben können.
Die grundlegenden Prinzipien der Zystourethrografie beschreiben können.
Die bildgebenden Merkmale von Gefäßerkrankungen der Niere (z.B. Nierenvenenthrombose, Infarkt) beschreiben können.
Die grundlegenden klinischen und typischen bildgebenden Merkmale von Nephropathien beschreiben können.
Die grundlegenden klinischen und typischen bildgebenden Merkmale von Infektionen der Niere (z.B. verschiedene Typen der Pyelonephritis, Pyonephrose, renale Tuberkulose), der Harnwege und Harnblase beschreiben können.
Die bildgebenden Merkmale von gutartigen zystischen Erkrankungen der Niere beschreiben können.
Die grundlegenden klinischen und typischen bildgebenden Merkmale unterschiedlicher Nierentumore beschreiben können.
Die bildgebenden Merkmale von Konkrementen des Harntraktes beschreiben können.
Einteilung und Ursachen der Harnabflussbehinderung kennen sowie die grundlegenden klinischen und typischen bildgebenden Merkmale beschreiben können.
Die grundlegenden klinischen und typischen bildgebenden Merkmale von Blasentumoren und des Urothelkarzinoms (Nierenbecken, Ureter) beschreiben können.
Die Prinzipien der präoperativen Bildgebung zur Evaluation vor Nierentransplantation sowie die bildgebenden Merkmale nach erfolgter Nierentransplantation zur Beurteilung des Transplantats, des perirenalen Situs und möglicher Komplikationen (z.B. Urinom, arteriovenöse Fisteln, akute Tubulusnekrose) beschreiben können.
Die grundlegenden klinischen und typischen bildgebenden Merkmale eines Traumas an Nieren, Ureteren (z.B. Ureterruptur), Harnblase (z.B. Harnblasentamponade) und Urethra beschreiben können.
Die grundlegenden klinischen und typischen bildgebenden Merkmale von Inkontinenz und Funktionsstörungen der Blase beschreiben können.
Die grundlegenden klinischen und typischen bildgebenden Merkmale von Veränderungen der Urethra (z.B. Stenose, Divertikel, Tumor, Fistel) beschreiben können.
Diagnostische bildgebende Modalitäten und Untersuchungsprotokolle zur Beurteilung des Urogenitalsystems zuverlässig auswählen, die rechtfertigende Indikation stellen und die Durchführung überwachen können.
Die physiologische Organlage und -rotation der Nieren sowie Normvarianten, auch des Nierenparenchyms, in der Bildgebung erkennen und gegenüber Pathologien abgrenzen können.
Die Bildgebung häufiger Fragestellungen der urogenitalen Radiologie sicher interpretieren und strukturiert befunden können.
Bildgeführten Biopsien der Nieren und Nebennieren sowie Drainageverfahren des Urogenitaltraktes wenn möglich beiwohnen und ggf. unter Supervision durchführen können.