Modul 18
Technik
Ziel des Moduls 18 „Technik“ ist es, die technischen Prinzipien und Limitationen sowie grundsätzliche Indikationen und Kontraindikationen der radiologischen Modalitäten des konventionellen Röntgens, der Durchleuchtung, der Computertomographie, der Magnetresonanztomographie, des Ultraschalls, der molekularen und hybriden Bildgebung zu vermitteln.
Darüber hinaus enthalten sind Lernziele zur Signalverarbeitung und Nachverarbeitung von Bilddaten sowie zu Eigenschaften und Anwendung von Kontrastmitteln.
Lernziele
CT
Die physikalischen Grundlagen der Bilderzeugung in der CT erläutern können.
Die grundlegenden physikalischen Prinzipien des Spiral-, Multidetektor-, Spektral- und Dual-Source-CT darlegen können.
Die Prinzipien von Rekonstruktionsalgorithmen und -kernels in der CT beschreiben können.
Das Prinzip der Fensterung und die optimale Einstellung von Fenstermitte und -breite für verschiedene Organe und Gewebe in der CT erklären können.
Die Skala der Hounsfield(HU)-Einheiten erklären und die zu erwartenden HU-Werte der verschiedenen Organe und pathologischen Prozesse im Körper benennen können.
Die wichtigsten Ursachen für Artefakte in der CT kennen.
Grundlegendes Verständnis von den Prinzipien der Optimierung von Bildqualität und Dosis von Untersuchungsprotokollen in der CT besitzen.
Indikationen für den Einsatz von CT-Kontrastmitteln bei der Untersuchung verschiedener Organsysteme und Fragestellungen beschreiben können.
Das Prinzip der Perfusionsbildgebung mittels CT erklären können.
Verständnis für die Prinzipien der CTA-Protokolle und Rekonstruktionstechniken besitzen.
Durchleuchtung
Relevante Indikationen von Durchleuchtungsuntersuchungen für die verschiedenen Organsysteme nennen können.
Techniken zur Verbesserung der Bildqualität und zur Reduzierung der Strahlenexposition in der Durchleuchtung beschreiben können.
Die digitale Subtraktionsangiografie (DSA) erklären können und Techniken zur Reduzierung der Strahlenexposition kennen.
Den Aufbau einer Angiografieeinheit inkl. der möglichen zu installierenden Strahlenschutzmaßnahmen beschreiben können.
Indikationen für den Einsatz der verschiedenen Typen von Röntgenkontrastmitteln in der Durchleuchtung verschiedener Organsysteme beschreiben können.
Handlungskompetenz
Optimale Belichtungsparameter für die Projektionsradiografie wählen können.
Optimale Untersuchungsparameter für gängige CT-Untersuchungen wählen können.
Optimale MR-Sequenzen für gängige MRT-Indikationen wählen können.
Den geeigneten Ultraschall-Schallkopf entsprechend des abzubildenden Organs wählen können.
Optimale Bildgebungsparameter im Ultraschall - einschließlich der Dopplersonografie - wählen können.
Das optimale Kontrastmittel für gängige klinische Indikationen in allen Modalitäten wählen können.
Die Qualität und Angemessenheit erfolgter Untersuchungen für die gegebene Fragestellung beurteilen können sowie ggf. ergänzende Untersuchungen oder eine Wiederholung der Untersuchung anordnen können.
Im Bedarfsfall eine Notfallbehandlung bei unerwünschter Reaktion auf Kontrastmittel durchführen können.
Patientinnen und Patienten mit einem Risiko für Kontrastmittelnephrotoxizität identifizieren und Maßnahmen zur Risikoreduzierung ergreifen können.
Das Risiko einer Laktatazidose bei Diabetikern unter Metformintherapie in Abhängigkeit von der Nierenfunktion einschätzen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen können.
Patientinnen und Patienten identifizieren können, bei denen das Risiko einer nephrogenen systemischen Fibrose (NSF) besteht.
Kontrastmittel
Grundlegendes Verständnis der Pharmakologie und Pharmakokinetik von Röntgen-, MRT- und Ultraschallkontrastmitteln besitzen.
Krankheitsbilder und Risikofaktoren für allergische Reaktionen und andere spezifische unerwünschte Wirkungen von CT- und MRT-Kontrastmitteln kennen.
Mit der Prävention und Therapie anaphylaktoider Reaktionen auf Kontrastmittel vertraut sein.
Die verschiedenen zeitlichen Phasen nach Kontrastmittelapplikation und ihre Relevanz entsprechend der klinischen Fragestellung beschreiben können.
Die Phasen der Kontrastmittelanreicherung innerhalb der Nierenkompartimente nach intravaskulärer Injektion von nierengängigen Kontrastmitteln beschreiben können.
Gewichtsadaptierte Konzentrationen und Dosen von intravenös verwendeten Standardkontrastmitteln beim Kind und beim Erwachsenen kennen.
Konventionelles Röntgen
Die Komponenten eines Röntgengeräts auflisten und die Erzeugung von Röntgenstrahlen erklären können.
Die gängigen analogen und digitalen Bildempfänger beschreiben, ihr Funktionsprinzip erklären sowie die Vor- und Nachteile erläutern können.
Die Auswirkungen einer Änderung von kV und mAs auf Dosis und Bildqualität sowie den Kompromiss zwischen diagnostischer Bildqualität und Minimierung der effektiven Dosis erläutern können.
Funktion und Zweck von Filtern und Streustrahlenrastern, insbesondere den Einfluss auf Bildqualität/ Strahlenexposition, beschreiben können.
Faktoren, die die Bildqualität in der konventionellen und digitalen Radiografie beeinflussen, auflisten und beschreiben können (z.B. Patientencharakteristika, Positionierung, Filter, Raster).
Die Besonderheiten der Weichteilradiografie, z.B. in der Mammografie, beschreiben können.
Molekulare Bildgebung
Die Grundprinzipien der am häufigsten verwendeten molekularen Bildgebungsverfahren auch in der Nuklearmedizin verstehen.
Verständnis der PET-Bildgebung besitzen.
Grundlegende Aspekte der Pharmakologie und Pharmakokinetik der häufigsten nuklearmedizinischen Tracer beschreiben können.
Über eine Vorstellung der Methoden der molekularen Bildgebung verfügen, einschließlich ihrer potenziellen Anwendung in der Onkologie, kardiovaskulären Bildgebung, Neurologie und der Medikamentenverabreichung.
MRT
Die Grundlagen der MR-Physik, einschließlich der wichtigsten Komponenten eines MRT-Geräts, erklären können.
Ein grundlegendes Verständnis der physikalischen Grundlagen der Bildentstehung in der MRT besitzen und diese erläutern können.
Die Prinzipien von Pulssequenz und Relaxationszeiten erläutern können.
Die Prinzipien der Spin-Echo- und Gradienten-Echo-Sequenzen und ihrer schnellen Varianten beschreiben können.
Die Prinzipien und wichtigsten diagnostischen Anwendungen für die am häufigsten in der MRT verwendeten Sequenzen beschreiben können.
Das typischen Erscheinungsbildes von Geweben, Organen und pathologischen Prozessen in den jeweiligen MRT-Sequenzen beschreiben können.
Die Sequenztechnologie für die MR-Angiografie einschließlich Time-of-Flight, Phasenkontrast und anderer kontrastverstärkter und nicht-(exogen) kontrastverstärkter MR-Angiografie-Techniken verstehen und erläutern können.
Die Indikationen und Kontraindikationen für den Einsatz von MR-Kontrastmitteln in der Untersuchung verschiedener Organsysteme erläutern können.
Die Unterschiede zwischen den verschiedenen MRA-Techniken und jeweiligen Vor- und Nachteile erläutern können.
Die Prinzipien der dynamischen kontrastverstärkten und diffusionsgewichteten MRT sowie der Diffusionstensor-Bildgebung erläutern können.
Die Prinzipien der funktionellen MRT und des Blood-Oxygenation-Level Dependent Effect(BOLD)-Kontrastmechanismus kennen.
Die Prinzipien der MR-Spektroskopie mit 1H beschreiben können.
Spezielle MR-Untersuchungen (z.B. kardiale MRT, MRCP etc.) und ihre Indikationen kennen.
Typische Artefakte in der MRT kennen (z. B. Einfaltung, Pulsation, Ghosting) und ihre jeweiligen Ursachen sowie Vermeidung beschreiben können.
Kontraindikationen für die MRT und der Durchführung von MR-Untersuchungen bei Patientinnen und Patienten mit MR-bedingt zugelassenen aktiven oder passiven (kardialen) Implantaten (z.B. Herzschrittmacher, Herzklappenprothesen) kennen.
MRT relevante Sicherheitsaspekte sowohl in Bezug auf Patientinnen und Patienten als auch auf das Personal einschätzen können.
Signalverarbeitung und Nachbearbeitung
Ein grundlegendes Verständnis der Prinzipien der Signalverarbeitung (Wie wird aus dem aufgezeichneten Signal das Bild?) besitzen.
Grundlegendes Verständnis von Kriterien der Bildqualität wie Rauschen, Kontrast, Auflösung und Rauschverstärkung während der Bildverarbeitung besitzen.
Die Verfahren und Möglichkeiten der Bildverarbeitung wie Glättung oder Rekonstruktionen verstehen.
Ultraschall
Die Natur der Ultraschallwellen, ihrer Ausbreitung, Geschwindigkeit und Intensität kennen.
Das Prinzip der akustischen Impedanz im Ultraschall beschreiben können.
Den Zusammenhang von Schallfrequenz, Eindringtiefe und Auflösung im Ultraschall erklären können.
Die physikalischen Prinzipien des piezoelektrischen Phänomens beschreiben können.
Die Prinzipien des kontinuierlichen und gepulsten Ultraschalls erläutern können.
Technische Möglichkeiten zur Optimierung der Bildqualität beim Ultraschall kennen.
Die Unterschiede zwischen den A-, B- und M-Modi des Ultraschalls beschreiben können.
Die Prinzipien der räumlichen und zeitlichen Auflösung von Ultraschallbildern erklären können und deren Nutzung im Sinne der Bilderzeugung.
Das Prinzip des Doppler-Effekts und die Relevanz des Winkels zwischen Schallkopf und Strömungsrichtung / Gefäßverlaufs beschreiben können.
Die Anwendung der gepulsten (PW) und kontinuierlichen (CW) Wellen-Doppler und Spektraldoppleranalyse beschreiben können.
Die thermischen und mechanischen biologischen Wirkungen von Ultraschallwellen, einschließlich der Erzeugung des Kavitationsphänomens, beschreiben können.
Die verschiedenen Schallkopfarten in der Ultraschallbildgebung beschreiben können.
Die Vor- und Nachteile der transkutanen und endoluminalen Sonografie kennen.
Kriterien für ein gutes Ultraschallbild beschreiben können.
Die wichtigsten Artefakte in der Ultraschallbildgebung einschließlich Reflexion, Diffusion und Speckle kennen und ihre jeweiligen Ursachen nennen können.
Indikationen für den Einsatz von Ultraschallkontrastmittel bei der Untersuchung verschiedener Organsysteme nennen können.